Ich habe für dieses Tutorial eine wahllose Sequenz von 8 Motiven hergenommen und werde daran die Vorgehensweise erläutern.
Motiv 1 zeigt die ersten 3 Bilder der Sequenz, hier sind die Farben weitestgehend harmonisch, eine Farbkorrektur ist bei diesen Videoaufnahmen nicht unbedingt notwendig.
Motiv 2 zeigt einen Grün-Gelb-Stich des Tauchermotives im 2. Bild. Hier erkennt man sofort das dieses Bild nicht direkt aus diesen Aufnahmen stammt, sondern hineingeschnitten wurde.
Unser 3. Motiv zeigt die letzten beiden Bilder einigermaßen harmonisch, die Schildkröte im ersten Bild sticht aber wiederum mit einem Grün-Gelbem Farbton hervor.
Soweit unsere Ausgangsbasis:
Farbe korrigieren im ersten Videobild
Auf unserer Timeline können wir, wie hier beim AVID Express, das Endbild der vorherigen Szene, das zu korrigierende Bild und das erste Bild der Folgeszene kontrollieren. Unser Ziel ist es den Grün-Gelb-Farbstich heraus zu korrigieren und auf die anderen beiden Anschlussbilder anzupassen.
Wir korrigieren also erst einmal die Mitteltöne in Richtung Mangenta, also das Gegenteil des Gelb-Grüntones. Jetzt noch etwas die Glanzlichter anpassen, etwas Gelblicher machen, so geht der warme Ton des Bildes nicht verloren.
Die Schattenbereiche sind soweit O.K., diese belassen wir auf der Originaleinstellung.
Unser fertiges Resultat sieht jetzt so aus:
Farbkorrekur Motiv 2 - Schildkröte
Unsere Ausgangsbasis zeigt eine Schildkröte an einem Riff, auch hier sticht das Motiv deutlich von dem Vorherigem und dem Nachfolgendem ab. Auch hier gilt es den Gelb-Grünen Farbstich zu entfernen und dem Blauton der anderen Aufnahmen anzupassen.
Dazu korrigieren wir auch hier wieder als erstes die Mitteltöne in Richtung Mangenta, da die Schildkröte auf dem Panzer aber weiße Flecken hat korrigieren wir auch die Glanzlichter in den Mangentaton.
Mit etwas Feinabstimmung sollte das Ergebnis dann etwa so aussehen:
Welchen Unterschied unser korrigiertes Motiv im Film macht, zeigt u.a. ein Vergleich der Schildkröte mit den nachfolgenden, unkorrigierten Bildern. Besonders das letzte Motiv mit der Nahaufnahme der Schildkröte und dem Taucher ist kritisch. Hier ist Kunstlicht mit zum Einsatz gekommen, eine Farbkorrektur ist so ohne weiteres schlecht möglich. Daher sollte man die anderen Bilder diesen Mischlichtaufnahmen anpassen.
Man könnte jetzt noch den Kümmel aus dem Käse ziehen und auch die anderen Bilder noch angleichen. Jedoch ging es mir bei diesem Beispiel vorrangig darum die Technik aufzuzeigen mit der man Unterwasseraufnahmen korrigieren kann. Zu beachten bleibt jedoch das es hier eindeutige Grenzen gibt. Eine total verschossene Szene kann nicht mehr zurechtgebogen werden. Möglichst so drehen das keine Farbkorrektur erforderlich ist.
Man kann jedoch mit dieser Methode den Film harmonischer machen und Sprünge in der Bildfolge vermeiden.